Tattoo und Piercing Studio AESTHETIC ART in München

Die Geschichte des Tattoos im Überblick

Der Ursprung des Tattoos

Die Geschichte des Tätowierens reicht nicht nur Jahrtausende zurück, auch die Art und Bedeutung des Tattoos hat sich im Laufe der Jahre immer wieder gewandelt. Dabei ist jedoch strittig, wo genau die Tätowierung ihren Ursprung hat – einzig der Begriff „Tattoo“ kann dem Taihitianischen “tattau” zugeordnet werden: denn als der britische Seefahrer und Entdecker James Cook im Jahr 1769 nicht nur Erlebnisse und Erzählungen, sondern sogar einen tätowierten Menschen von einer Expedition in den Südpazifik mit nach Europa brachte, wurde auch der Wortlaut in den Europäischen Sprachgebrauch übernommen.

Die Geschichte des Tattoos reicht weit zurück

Ob Ägypten oder Südtirol: Spuren von Tätowierungen wurden sowohl auf Mumien aus dem alten Ägypten als auch auf den Überresten des 5200 Jahre alten “Ötzi” aus Südtirol entdeckt. Dabei waren Tätowierungen offenbar nicht nur alleiniges Schmuckmittel, sondern wurden Vermutungen zufolge vor allem zu therapeutischen Zwecken eingesetzt: Die circa 60 strichförmigen Tätowierungen auf Ötzis Haut befinden sich insbesondere an klassischen Akupunktur-Stellen des Rückens und der Beine. Wissenschaftler gehen davon aus, dass für Ötzis Tattoos feine Knochennadeln und als Farbstoff eine in die Haut eingearbeitete Kohlemischung verwendet wurden.

Weltweit verschieden: Die Arten des Tätowierens

Man geht davon aus, dass sich die Sitte des Tätowierens bei unterschiedlichsten Völkern der Erde selbständig und unabhängig voneinander entwickelt hat. Demzufolge gleicht auch jeder Akt des Tätowierens kaum einem anderen:

  • die Inuit durchstachen ihre Haut mit Nadel und rußigem Faden, wodurch narbenähnliche Markierungen entstanden
  • die Maori in Neuseeland benutzten Meißel ähnliche Holzinstrumente, mit denen sie die Farbe unter die Haut klopften
  • in Samoa wurden kammähnliche Hacken, die unter anderem aus bearbeiteten Menschenknochen bestanden, benutzt
  • in Japan wurde mit der sogenannten Tebori-Methode ein Nadelstock in die Haut getrieben
  • auf Tahiti wurde mit spitzen Knochen oder Haifischzähnen tätowiert
  • die Maya tätowierten mit Hilfe von Dornen und Kakteenstacheln

Tattoos in der Europäischen Geschichte: Antike

In der Antike entwickelte sich im Bereich der griechischen Kultur und im Römischen Reich eine deutliche Stigmatisierung von Tätowierungen heraus. Tattoos galten als Zeichen der Barbaren, so vermerkt Herodian diesen Brauch beim Volksstamm der Thraker. Die Griechen verwendeten dementsprechend Tattoos zum Markieren ihrer Sklaven, die Römer nutzten sie zur Kennzeichnung ihrer Legionäre innerhalb der Armee.

Tattoos kamen damit die Funktion zu, die jeweils tätowierten Personen von der Gesamtgesellschaft abzugrenzen, was in diesen Fällen negativ konnotiert war. Diese negative Deutung hat sich, zumindest im christlichen Europa, bis in das Mittelalter übertragen. Mit Bezug auf die Bibel galt das “Punktieren der Haut“ als blasphemischer Akt.

Tätowierungen in der Europäischen Geschichte: Mittelalter

Mit dem Beginn der europäischen Kolonialisierungsbestrebungen – insbesondere in Bezug auf Nord- und Südamerika – rückten Tätowierungen stärker in den Fokus der christlichen Gesellschaft in Europa. Durch den Kontakt der europäischen Entdecker und Eroberer mit den indigenen Völkern wurden Tattoos zu einem Inbegriff des Wilden, Unzivilisierten und Exotischen.

Berühmt wurde hier vor allem der aus Tahiti stammende, tätowierte Prinz mit Namen „Omai“, der James Cook 1769 auf dessen zweiter Südsee-Seefahrt mit nach Europa begleitete. Aufgrund seiner zahlreichen Tattoos wurde Omai schnell zu einer lebenden Sensation in den Adelshäusern Englands.  Cook selbst sorgte dabei dann auch für die Bezeichnung der auffälligen Hautbemalung. Dabei vermischte er polynesische und tahitianische Begriffe und begründete damit den Beginn der noch heute gebräuchliche Bezeichnung „Tattoo“.

Tattoos bei Kaufleuten und Seefahrern

Um 1840 herum erlebte die westliche Welt dann eine Art Tattoo-Boom: immer mehr Kaufleute und Seefahrer lernten während ihrer Reisen von den Eingeborenen und brachten die Kunst des Tätowierens mit nach Hause. Damit wurden Tattoos nicht nur allmählich salonfähig – die Souvenirs aus Übersee wurden unter Matrosen so etwas wie Erfahrungsabzeichen und Tätowierer an Bord zur Regel.

Aus dieser Zeit stammen neben den noch heute verbreiteten Klischees über Tätowierungen auch zeitlose Oldschool-Motive wie Anker, Segelschiffe oder Kompasse. Dank der Seefahrer entwickelten sich zudem die ersten Tattoo-Studios in Hafenstädten wie Amsterdam oder Hamburg: Hier ließen sich meist jene nieder, die das Leben auf der rauen See satt hatten.

Tattoo-Geschichte: Vom Adeligen zum Verbrecher

Im Jahr 1890 erfand Tom Riley die elektrische Tätowiermaschine: Damit wurde es nicht nur einfacher, sondern auch schmerzfreier, sich tätowieren zu lassen. In der Folge dieser Erfindung entdeckten Adelige die Tätowierkunst für sich und eröffneten exklusive Studios. Doch das goldene Zeitalter der Tätowierung bekam schnell einen Abbruch: Der Tattoo-Boom in der Oberschicht verebbte schnell und der Fokus richtete sich auf die Anrüchigkeit von Tätowierungen. Durch gesellschaftliche Studien entstand das Image des „Knast-Tattoos“: kriminelle Banden, Prostituierte und andere Unterschichten ließen sich daraufhin bewusst als Abgrenzung zum Bürgertum tätowieren.

Tattoos zur Zeit des Nationalsozialismus

Mit der nationalsozialistischen Herrschaft brach auch für die Tattoo-Szene ein dunkles Kapitel an: Auf der einen Seite galten stark tätowierte Menschen als entartet und wurden verfolgt. Auf der anderen Seite wurden den Gefangenen in Konzentrationslagern Kennziffern auf die Unterarme tätowiert. Damit wurde das Tattoo als solches insbesondere in Deutschland noch lange Zeit abgewertet. Auch als die Motorrad- und Rock-Kultur der 50er und 60er Jahre in den USA Tätowierungen bereits für sich entdeckte, dauerte es in Deutschland noch bis in die 70er Jahre, bis sich auch Anhänger von Subkulturen tätowieren ließen um sich damit erneut sichtbar von den vorherrschenden bürgerlichen Idealen abzugrenzen und abzuwenden.

Tattoos bei Kaufleuten und Seefahrern

Um 1840 herum erlebte die westliche Welt dann eine Art Tattoo-Boom: immer mehr Kaufleute und Seefahrer lernten während ihrer Reisen von den Eingeborenen und brachten die Kunst des Tätowierens mit nach Hause. Damit wurden Tattoos nicht nur allmählich salonfähig – die Souvenirs aus Übersee wurden unter Matrosen so etwas wie Erfahrungsabzeichen und Tätowierer an Bord zur Regel.

Aus dieser Zeit stammen neben den noch heute verbreiteten Klischees über Tätowierungen auch zeitlose Oldschool-Motive wie Anker, Segelschiffe oder Kompasse. Dank der Seefahrer entwickelten sich zudem die ersten Tattoo-Studios in Hafenstädten wie Amsterdam oder Hamburg: Hier ließen sich meist jene nieder, die das Leben auf der rauen See satt hatten.

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