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Tattoos trotz Neurodermitis – was gibt es zu beachten?

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Über Tattoos bei Neurodermitikern kursieren im Netz viele Gerüchte: Ärzte und Gesundheitsratgeber raten Menschen mit Neurodermitis, Schuppenflechte und Allergien dringend davon ab, sich tätowieren zu lassen. Das hält viele nicht davon ab, es doch auszuprobieren und siehe da: Einige Betroffene berichten sogar, dass überhaupt keine Krankheitserscheinungen mehr auftreten, seitdem sie tätowiert sind. Zwischen totaler Ablehnung und Tattoos als Wundermittel gegen Hauterkrankungen muss doch irgendwo die Wahrheit liegen – darf man sich als Neurodermitiker nun tätowieren lassen oder nicht? Wir haben ein paar hilfreiche Tipps für Tattoofans mit empfindlicher Haut.

Welche Hautkrankheiten sind problematisch beim Tätowieren?

Verschiedene Hauterkrankungen können dazu führen, dass die Hautstruktur sich verändert und die Oberfläche sehr anfällig wird. Neurodermitis ist eine chronische entzündliche Erkrankung der Haut, die schubweise auftritt. Das bedeutet, dass die Krankheit sich unter Stress oder bei einem schwachen Immunsystem verschlimmern oder zeitweise ganz verschwinden und erst nach Jahren wieder auftreten kann. Die Krankheit wird durch extremen Juckreiz an bestimmten Hautstellen begleitet, die dadurch austrocknen und Schorf bilden.

Diese Vorerkrankungen solltest Du mit Deinem Tätowierer absprechen

  • Neurodermitis
  • Schuppenflechte
  • Große Muttermale
  • Allergien (vorallem Metallallergien)

Warum raten Ärzte vom Tätowieren bei Neurodermitis ab?

Allergiker reagieren stark auf bestimmte Stoffe, die in den Körper eindringen. Welche Stoffe Allergien auslösen, kann sich im Laufe eines Lebens mehrfach verändern. Wenn Du zu Allergien neigst, solltest Du bestimmte Farben deshalb grundsätzlich meiden. Ist ein allergieauslösender Stoff einmal unter der Haut, kann er logischerweise nicht einfach ausgeschieden oder entfernt werden. Im schlimmsten Fall drohen also schwere Entzündungen, die operativ entfernt werden müssen. Bei Neurodermitikern spielen weitere Faktoren eine Rolle:

Probleme bei tätowierter Neurodermitiker-Haut

  • Beim Tätowieren werden tausende kleine Wunden in die Haut gestochen. Keime können während des Regenerationsprozesses leicht eindringen und Entzündungen auslösen.
  • Tätowierte Haut ist anfällig gegen UV-Strahlung und reagiert auch Jahre nach dem Stechen stark auf Reizungen. Der dadurch entstehende Juckreiz kann krankheitsbedingtes Brennen und Jucken noch verstärken.
  • Ist eine tätowierte Hautpartie von einer Entzündung betroffen, verändern sich die Zellen und das Tattoo verliert an Farbe oder die Konturen werden unscharf.

Das raten Neurodermitiker selbst

Bei der Recherche in Internetforen zum Thema Neurodermitis und Tattoos fällt auf: Die Warnungen der Ärzte schrecken anscheinend nur wenige davon ab, es mit einem Tattoo zu probieren. Die meisten Neurodermitiker haben fast nur positive Erfahrungsberichte abzugeben. Natürlich sind Tattoos keine Heilmittel! Berichte über tätowierte Hautpartien, die nach dem Stechen plötzlich frei von Entzündungen und Juckreiz waren, gehen wahrscheinlich auf ein verbessertes Selbstwertgefühl und “positive Vibes” nach der kleinen Selbstverwirklichung zurück. Frisch tätowierte Haut wird außerdem grünlicher gepflegt als sonst, was sich ebenfalls positiv auf die Wahrnehmung der Betroffenen auswirken könnte. Hauptsache ist also, dass Du Dich absolut wohl in Deiner Haut fühlst.

Darum sind bestimmte Farben problematisch für Allergiker

  • Tattoofarben enthalten Farbstoffe und Metalloxide, die auch in Lebensmitteln und Kosmetika verwendet werden.
  • Weiße Farbe enthält Titanoxid, das reizend wirken und Jucken auslösen kann (auch Jahre nach dem Stechen).
  • Grüne Farben können Chrom enthalten.
  • Schwarze Farbe wird auf Basis von Ruß oder Kohle hergestellt.
  • In blauer Farbe steckt das Metall Kobalt.
  • Gelbe Farbe enthält Kadmium.
  • Alte rote Farbmischungen enthalten sogar noch Quecksilber (giftig und krebsauslösend).
  • All diese Stoffe sind nachweislich allergieauslösend und können Neurodermitis verschlimmern. Auch nach vielen symptomfreien Jahren können die Stoffe sich negativ auf den Krankheitsverkauf auswirken.

Tattoo-Vorbereitungen für Allergiker und Neurodermitiker

Vor und nach dem Stechen solltest Du Deine Haut sorgsam pflegen. Das gilt natürlich auch für empfindliche Haut ohne Vorerkrankungen! Betroffene mit Erfahrung raten außerdem dringend dazu, keinen Tattootermin während eines aktiven Schubes oder kurz nach einem Entzündungsschub wahrzunehmen. Cremes gegen Neurodermitis und Schuppenflechte enthalten häufig Cortison und Antibiotika. Diese verändern die oberen Hautschichten, sodass die Haut sich dünn und schwammig anfühlt. Außerdem wird die Immunabwehr gesenkt und Keime können leichter eindringen.

Medizinische Pflege nach dem Stechen

Ab dem dritten Tag der Regenerationsphase muss tätowierte Haut regelmäßig eingecremt und mit Feuchtigkeit versorgt werden. Viele Anfänger machen hier Fehler und nutzen Salben mit Parfum oder anderen schädlichen Inhaltsstoffen. Unsere medizinisch wirksame TattooMed After Tattoo Lotion wurde speziell für empfindliche Haut entwickelt. Sie kann mehrmals täglich aufgetragen werden und unterstützt den Regenerationsprozess bis zum 21. Tag nach dem Tätowieren.

So solltest Du als Neurodermitiker vorgehen

Auch wenn Dein Arzt die Hände über dem Kopf zusammenschlagen wird: Du hast also Neurodermitis und möchtest unbedingt ein Tattoo? Warte vor dem Stechen, bis Du mindestens 6 Monate lang symptomfrei bist. Während eines aktiven Schubes macht das Tätowieren keinen Sinn, da das Motiv im schlimmsten Fall einfach wieder ausgekratzt wird, bevor die Pigmente in der Haut eingeschlossen werden. Wähle außerdem eine Hautpartie, die auch bei aktiven Schüben nicht von Entzündungen betroffen ist. So lässt es sich leichter tätowieren als auf vernarbter und trockener Haut und Du hast länger etwas von dem schönen Motiv.

 

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