Tattoo und Piercing Studio AESTHETIC ART in München

Das PTFE-Piercing – guter oder schlechter Körperschmuck?

Piercings sind schon lange kein Nischenphänomen mehr – immer mehr Menschen lassen sich die unterschiedlichsten Piercings stechen. Vom klassischen Ohrring bis hin zum extravaganten Intimpiercing ist die Bandbreite riesig.

Aber nicht nur die verschiedenen Arten des Piercingschmucks sind mannigfaltig – auch die Materialien, aus denen Piercings gemacht sind, unterscheiden sich. Es gibt Piercingschmuck unter anderem aus Gold, Silber, Silikon, Chirurgenstahl oder sogar Holz. Ein oft genutztes Material ist zudem PTFE.

Was ist PTFE?

PTFE ist die Abkürzung für Polytetrafluorethylen. Es handelt sich dabei um einen Kunststoff auf Fluor- und Kohlenstoffbasis. Der Stoff ist resistent gegen Temperaturen und bestimmte Chemikalien. Seine Beständigkeit und Beschaffenheit ist der Grund, warum PTFE etwa in der Raumfahrt oder Medizin Verwendung findet. Das Material ist gemeinhin besser bekannt
unter dem Handelsnamen Teflon der Firma DuPont – hier dient es als Antihaftversiegelung bei Pfannen.

PTFE wird jedoch ebenso als Material für Piercings verwendet. Es erfreut sich immer größerer Beliebtheit bei vielen Piercern. Doch ist dies gerechtfertigt? Wir zeigen Vor- und Nachteile des Materials auf und sagen dir, warum wir von AESTHETIC ART auf PTFE weitestgehend verzichten.

Vorteile des PTFE-Piercings

Der größte Vorteil des Stoffs sind wohl die geringen Materialkosten. Im Vergleich zu anderen Materialien wie Gold, Silber oder Stahl bekommt der Piercer Kunststoffschmuck zu einem geringen Preis. Dies kommt natürlich auch dem Kunden zugute, der für Piercingschmuck aus Kunststoff weniger Geld bezahlen muss. Neben dem pekuniären Aspekt gibt es auch funktionale Argumente, die für PTFE-Piercingschmuck sprechen.

So zeichnet den Kunststoff eine sehr glatte Oberfläche aus, auf der kein Wundsekret kleben bleibt. Auch haftet am glatten PTFE-Piercing Schmutz
sehr schlecht – was dem Material eine antiallergene Wirkung verleiht Außerdem ist man mit einem Kunststoff-Piercing bei Operationen immer auf der sicheren Seite. Metallpiercings muss man sowohl bei OP‘s als auch beim Röntgen immer entfernen. Die magnetische Wirkung des Stoffs ist schuld daran. Anders so bei PTFE-Piercingschmuck. Dieser kann im Körper verbleiben. So läuft man nicht Gefahr, dass das Piercing nach der Operation nicht mehr in den Stichkanal eingeführt werden kann.

Die Vorteile des PTFE-Piercings im Überblick:

  • Geringe Materialkosten
  • Glatte Oberfläche (antiallergen)
  • OP- und röntgenverträglich

Nachteile des PTFE-Piercings

Auch wenn es Punkte gibt, die für den Einsatz von PTFE-Piercingschmuck sprechen; aus Sicht von AESTHETIC ART überwiegen die Nachteile bei weitem. Denn das Material ist im Vergleich zu robustem Metall instabil. Es ist nicht sehr unwahrscheinlich, dass der Kunststoff bereits nach kurzer Zeit kaputtgeht. So ist der Anschaffungspreis bei PTFE-Piercings zwar gering, jedoch sind Mehrfachkosten alles andere als ausgeschlossen.

Die Instabilität kann des Weiteren dazu führen, dass aus dem antiallergenen Material schnell eine stark schmutzanziehende Bakterienschleuder wird. Denn der weiche Stoff ist anfällig für
Schrammen. Hier haftet Schmutz dann meist noch viel besser als an anderen Materialien – Infektionen sind möglich. Zudem geht das Gewinde, auf das die Kugeln aufgeschraubt werden, schneller kaputt als etwa bei Gold oder Silber. Wenn man die Kugel nicht ganz gerade auf das Gewinde schraubt, spürt man bei Metallpiercings daraufhin einen Widerstand – man kann seinen
Fehler korrigieren.

Bei PTFE-Piercings ist dies anders. Schraubt man die Kugel nicht sorgfältig auf, ist das Gewinde schnell zerstört. Ein weiterer Negativaspekt, der jedoch häufig als Positivargument angeführt wird, ist die Biegsamkeit des Materials. Denn kann man dadurch das Piercing zwar leicht in die gewünschte Position zurechtbiegen. Doch will ein Kunststoffpiercing immer in seinen Ursprungszustand zurückkehren. Das führt mit der Zeit zu Problemen mit dem Schmuck bis hin zum Herauswachsen des Piercings.

PTFE-Piercings nicht als Ersteinsatz geeignet

Die Biegsamkeit und Nachgiebigkeit des PTFE sind schuld daran, dass solcher Piercingschmuck nicht als Erstpiercing verwendet werden sollte. Denn die Nachgiebigkeit des Materials kann dazu führen, dass sich der Schmuck im Stichkanal ständig bewegt, anstatt ruhig auszuheilen. Bekommt das Schmuckstück Kratzer, können sich außerdem scharfe Kanten bilden, die der Wunde weitere Verletzungen zufügen. Aus diesem Grund sollte auf PTFE-Piercings als Ersteinsatz verzichtet werden. Und auch als dauerhaftes Schmuckstück sind Kunststoffpiercings weniger geeignet als etwa ein Titan- oder Gold-Piercing.

Die Nachteile des PTFE-Piercings im Überblick:

  • Nicht sehr stabil
  • Empfindliches Gewinde
  • Biegsamkeit
  • Anfällig für Kratzer
  • Verschmutzungen sind möglich

Aesthetic Art in München verzichtet auf PTFE

Das Piercingstudio AESTHETIC ART in München Sendling verzichtet weitestgehend auf den Einsatz von PTFE-Piercingschmuck. Für uns überwiegen die Nachteile ganz klar gegenüber den Vorteilen. Wir setzen auf Qualität – so wollen wir unsere Kunden zufriedenstellen. Das ist für uns nur gewährleistet, wenn das Piercing dem Kunden gesundheitlich bekommt und er sich an
einem hochwertigen Aussehen erfreuen kann.

Es soll jedoch dazu gesagt sein, dass der Einsatz von PTFE-Piercings nicht immer vermieden werden kann. Zum Beispiel beim Madonna-Piercing oberhalb der Lippe oder in manchen Fällen beim Christina-Piercing.

Dann verwenden auch wir Kunststoff als Material. Doch setzen wir dann nur auf beste Qualität!